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Informationen zum Dokument  BGer 2C_330/2014  Materielle Begründung
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BGer 2C_330/2014 vom 12.06.2014
 
{T 0/2}
 
2C_330/2014
 
 
Urteil vom 12. Juni 2014
 
 
II. öffentlich-rechtliche Abteilung
 
Besetzung
 
Bundesrichter Zünd, Präsident,
 
Bundesrichterin Aubry Girardin,
 
Bundesrichter Donzallaz,
 
Gerichtsschreiber Errass.
 
 
Verfahrensbeteiligte
 
A.________,
 
vertreten durch Rechtsanwalt Dr. Roger Groner,
 
Beschwerdeführer,
 
gegen
 
1.  Migrationsamt des Kantons Zürich,
 
2.  Sicherheitsdirektion des Kantons Zürich,
 
Beschwerdegegner.
 
Gegenstand
 
Aufenthaltsbewilligung,
 
Beschwerde gegen das Urteil des Verwaltungsgerichts des Kantons Zürich, 4. Abteilung, vom 4. März 2014.
 
 
Erwägungen:
 
1. A.________ (1973, Staatsangehöriger von Bangladesch) erhielt im Jahre 2004 zum Besuch einer Hotelfachschule und später zur Absolvierung eines Praktikums eine zuletzt bis 30. März 2009 befristete Aufenthaltsbewilligung. Am 7. November 2009 heiratete er eine deutsche Staatsangehörige, welche über die Niederlassungsbewilligung EG/EFTA verfügte, und erhielt in der Folge eine bis 6. November 2014 befristete Aufenthaltsbewilligung EG/EFTA. Das Bezirksgericht Uster nahm mit Verfügung vom 19. Dezember 2011 vom Getrenntleben seit dem 20. Mai 2011 Kenntnis.
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2. Die Beschwerde in öffentlich-rechtlichen Angelegenheiten ist offensichtlich unbegründet, weshalb sie im Verfahren nach Art. 109 Abs. 2 lit. a BGG unter Verweisung auf den angefochtenen Entscheid nach Art. 109 Abs. 3 BGG abgewiesen wird.
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2.1. Der mit einer hier ansässigen deutschen Staatsangehörigen verheiratete Beschwerdeführer hat gemäss Art. 7 lit. d FZA in Verbindung mit Art. 3 Anhang I FZA (SR 0.142.112.681) einen abgeleiteten Anspruch auf Erteilung einer Aufenthaltsbewilligung, solange die Ehe formell fortdauert. Fehlen die Bewilligungsvoraussetzungen, wie etwa der Wille zur Gemeinschaft, fällt der Anspruch dahin. Die vom originär anwesenheitsberechtigten EU-Bürger abgeleitete Bewilligung des Drittstaatenangehörigen kann in diesem Fall mangels Bestehens bzw. Fortdauerns der Bewilligungsvoraussetzungen gestützt auf Art. 23 Abs. 1 VEP (SR 142.203) in Verbindung mit Art. 62 lit. d AuG (Nichteinhalten bzw. Nichterfüllen einer mit der Bewilligungsverfügung verbundenen Bedingung) widerrufen werden, da das Freizügigkeitsabkommen diesbezüglich für in seinen Anwendungsbereich fallende Ausländer keine eigenen abweichenden Bestimmungen im Sinne von Art. 2 Abs. 2 AuG enthält (BGE 139 II 393 E. 2.1 S. 395, mit Hinweisen). Nach Wegfallen des freizügigkeitsrechtlichen Bewilligungsanspruchs wegen Beendigung der Ehegemeinschaft ist zu prüfen, ob gestützt auf Art. 50 AuG (vgl. Art. 2 FZA; Urteil 2C_886/2011 vom 28. Februar 2012 E. 4.1) aus selbständigem Grund die Aufenthaltsbewilligung erteilt werden kann - allerdings unter Vorbehalt von Art. 51 AuG.
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2.2. Das Bezirksgericht Uster hat mit Verfügung vom 19. Dezember 2011 vom Getrenntleben seit dem 20. Mai 2011 Kenntnis genommen. An diesem Befund hat sich im Rahmen des vorinstanzlichen Verfahrens nichts geändert. Der Beschwerdeführer behauptet zwar, dass der Sachverhalt willkürlich festgestellt worden sei; mit seiner Beteuerung, dass er auf eine Wiedervereinigung hoffe und die Verlobung zwischen seiner Noch-Ehefrau und einem Dritten gar nie bestanden habe, vermag er indes nicht darzulegen, dass die Sachverhaltsdarstellung der Vorinstanz qualifiziert falsch, d.h. willkürlich, oder in Verletzung von Verfahrensvorschriften getroffen worden ist (Art. 106 Abs. 2 in Verbindung mit Art. 97 Abs. 1 BGG; dazu BGE 137 I 58 E. 4.1.2 S. 62 mit Hinweisen). Insofern ist das Bundesgericht an den vorinstanzlich festgestellten Sachverhalt gebunden (Art. 105 Abs. 1 BGG). Dementsprechend besteht keine Ehegemeinschaft mehr und die Vorinstanz hat zu Recht die Bewilligung widerrufen.
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2.3. Art. 50 Abs. 1 lit. a AuG ist mangels einer dreijährigen Ehedauer nicht anwendbar. Sodann ist Art. 50 Abs. 1 lit. b i.V.m. Abs. 2 AuG ebenfalls nicht erfüllt. Massgebend ist, ob wichtige 
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3. Dem Gesuch um unentgeltliche Rechtspflege kann wegen Aussichtslosigkeit der Beschwerde nicht entsprochen werden (Art. 64 Abs. 1 BGG). Damit sind die Gerichtskosten (Art. 65 BGG) dem Beschwerdeführer aufzuerlegen (Art. 66 Abs. 1 BGG). Parteientschädigungen sind keine geschuldet.
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Demnach erkennt das Bundesgericht:
 
1. Die Beschwerde wird abgewiesen.
 
2. Das Gesuch um unentgeltliche Rechtspflege wird abgewiesen.
 
3. Die Gerichtskosten von Fr. 1'000.-- werden dem Beschwerdeführer auferlegt.
 
4. Dieses Urteil wird den Verfahrensbeteiligten, dem Verwaltungsgericht des Kantons Zürich, 4. Abteilung, und dem Bundesamt für Migration schriftlich mitgeteilt.
 
Lausanne, 12. Juni 2014
 
Im Namen der II. öffentlich-rechtlichen Abteilung
 
des Schweizerischen Bundesgerichts
 
Der Präsident: Zünd
 
Der Gerichtsschreiber: Errass
 
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